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„Gemeinsam für mehr Recycling!“ – AWH Geschäftsführer Sebastian Damm im Interview über die Einführung des Gelben Sacks und die Altpapiersammlung

 Pressefoto Sebastian DammAb 2021 werden die Verpackungsabfälle im Hohenlohekreis mit dem Gelben Sack gesammelt. Zuständig hierfür sind die sogenannten Dualen Systeme, ein privatrechtlich organisierter Zusammenschluss von Unternehmen. Die Zuständigkeit des Landkreises beschränkt sich dagegen lediglich auf die Altpapiersammlung. Künftig stehen die Altpapiertonnen nur noch für die Sammlung von Papier, Pappe und Kartonage zur Verfügung. Der Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Sebastian Damm erläutert, warum der Kreistag die Entscheidung zur Systemumstellung treffen musste.

Herr Damm, der Kreistag hat der Umstellung des Sammelsystems für Altpapier und Verpackungsabfälle ab 2021 zugestimmt. Warum wurde dieser Beschluss gefasst?

Damm: Die Vorgaben des neuen Verpackungsgesetzes stellen unser Sammelsystem grundsätzlich infrage. Alleine die höheren Recyclingquoten von über 50 Prozent bei Verpackungen dürften durch die überdurchschnittliche Fehlbefüllung der Grünen Tonnen kaum zu erreichen sein. Unter anderem deshalb wollen die Dualen Systeme, dass die Sammlung von Leichtverpackungen ab 2021 mit dem Gelben Sack erfolgen soll, da hier erfahrungsgemäß deutlich weniger Fehlwürfe gemacht werden. Für den Hohenlohekreis stellt dies derzeit die beste Lösung dar. Wir haben eingehend geprüft, welche weiteren Optionen noch möglich wären. Auf unserer Homepage können Sie diese ebenfalls nachlesen. Ein weiteres zwingendes Argument für den Systemwechsel ist das Vergaberecht. Die Altpapiersammlung müssen wir europaweit ausschreiben. Hierbei macht uns künftig die „Doppelnutzung“ einer Tonne – die uns nicht einmal gehört – erhebliche Probleme und kann im schlimmsten Fall auch ein Klageverfahren mit sich bringen.

Wenn das Sammelsystem mit den Grünen Tonnen künftig nicht mehr möglich ist, was passiert dann mit den Grünen Tonnen?

Damm: Ziel ist, Verpackungen und Altpapier getrennt zu sammeln. Für Altpapier soll es eine reine Altpapiertonne unter der Regie der Abfallwirtschaft geben. Für die Sammlung der Leichtverpackungen führen die Dualen Systeme den Gelben Sack ein. Wichtig ist, dass die Zuständigkeiten wieder klar getrennt sind. Im Idealfall erwerben wir die Grünen Tonnen zu einem fairen Preis und sammeln damit weiterhin alle vier Wochen das Altpapier. Wir sind hier guter Dinge, dass eine Weiternutzung der Tonnen möglich ist. Die Gespräche hierfür laufen bereits.

Herr Damm, bisher wurden die Verpackungsabfälle alle vier Wochen abgeholt. Der Gelbe Sack soll ab 2021 alle zwei Wochen eingesammelt werden. Sie sprechen hier von einer deutlichen Verbesserung. Was ist denn der Vorteil für die Bürgerinnen und Bürger?

Damm: Mit der 14-täglichen Abfuhr möchten wir einerseits einen erhöhten Service bieten und andererseits auch die Umwelt entlasten. Das mag sich jetzt vermutlich widersprüchlich anhören, aber Statistiken der vergangenen Jahre zeigen, dass das Volumen der Grünen Tonnen für Leichtverpackungen vielen Bürgerinnen und Bürgern nicht reicht. Die Mehrmengen werden auf den Recyclinghof gefahren. Ökologisch gesehen ist es daher viel sinnvoller, es fährt ein Müllauto gezielt durch den Landkreis, statt zahlreicher einzelner Autos zu den Recyclinghöfen. Die Anzahl der Gelben Säcke ist nicht begrenzt. Weiter möchten wir mit der 14-täglichen Abfuhr den Bürgerinnen und Bürgern eine möglichst zeitnahe Entsorgung der Leichtverpackungen ermöglichen, so dass keine große Lagerung notwendig sein wird.

Sie sagen, gemeinsam mit den Bürgern für mehr Recycling. Was meinen Sie mit dieser Aussage?

Damm: Wir können die im Verpackungsgesetz geforderten höheren Recyclingquoten nur gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürgern schaffen. Deshalb haben wir gemeinsam mit den Dualen System die derzeit beste Lösung für die Hohenloher Bürgerinnen und Bürger und für die Umwelt erarbeitet. Erinnern wir uns an die Einführung unserer BioEnergieTonne BETty. Die fand zu Anfang nicht viel Zuspruch in Hohenlohe - und heute zählt unser Landkreis bei den Bioabfällen zu den Besten in ganz Baden-Württemberg. Die Abfallwirtschaft hat es geschafft, mit Informationskampagnen und mit persönlicher Beratung den Bürgerinnen und Bürgern den Umgang mit der BETty zu erklären. Deshalb habe ich keine Bedenken, dass dies auch beim Gelben Sack gelingen wird. Wir werden gemeinsam mit dem Grünen Punkt vor der Einführung des Gelben Sacks zum Jahreswechsel 2020/21 auch wieder eine Informationskampagne starten und der Bevölkerung Tipps an die Hand geben, wie man die Gelben Säcke richtig befüllt.

Herr Damm, mit Blick auf die Einführung des Gelben Sacks herrscht ja eine große Verunsicherung. Wie wollen Sie die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen?

Damm: Zunächst geht es darum, den Bürgerinnen und Bürgern genau zu erklären, warum der Gelbe Sack derzeit die beste Option für den Hohenlohekreis ist. Dazu haben wir alle Informationen auf der Seite www.abfallwirtschaft-hohenlohekreis.de gebündelt. Dort werden auch Fragen beantwortet, die im Zuge der Entscheidung bei den Bürgerinnen und Bürgern aufgekommen sind.

Ab Frühjahr 2020 ist dann eine umfassende Informationskampagne geplant. Die Bürgerinnen und Bürger werden bei Informationsveranstaltungen zum Umgang und zur Befüllung des Gelben Sacks informiert. Auf jeden Fall werden wir die Bevölkerung im Hohenlohekreis nicht alleine lassen. Dafür werden wir auch unsere neue Abfall-App nutzen.

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